27.03.2011

Grapefruit - nicht nur ein bitteres Früchtchen!

Während die einen das kugelige, bittere Früchtchen einfach genießen ohne dabei die Miene zu verziehen, rümpfen andere bei ihrem Verzehr die Nase. Die Grapefruit ist besonders für Süßmäuler keine Gaumenfreude. Menschen nehmen den Geschmack “bitter” sehr unterschiedlich wahr. Ein Drittel aller Deutschen können zum Beispiel bestimmte Bitterstoffe gar nicht schmecken. Forscher haben festgestellt, dass solche „Nicht-Bitter-Schmecker“ insgesamt auch mehr Obst und Gemüse essen, wodurch sie im Gegensatz zu den „Super-Bitter-Schmecker“, von den positiven Eigenschaften bitterer Lebensmittel wie Grapefruits oder Brokkoli profitieren. Ein überempfindlicher Bittergeschmack war zu anderen Zeiten unseres menschlichen Daseins auf Erden ein Überlebensvorteil, denn Bitteres konnte giftig sein. Süß Schmeckendes war dagegen sicher. Aber nicht alles was bitter schmeckt, ist automatisch ungenießbar – im Gegenteil – positive Eigenschaften wie „verdauungsfördernd“, „krebshemmend“ oder „bakterienabtötend“ sind typisch für bitter schmeckendes Obst und Gemüse. Zurück zu unserer Grapefruit: Wussten Sie, dass Grapefruits richtige Vitamin-C-Bomben sind? Mit dem Verzehr des Fruchtfleischs einer mittelgroßen Grapefruit können Sie bereits mehr als den empfohlenen Tagesbedarf von 100 mg Vitamin C decken. Zudem ist sie reich an den Vitaminen B1, B2, B6, Niacin, Fol- und Pantothensäure sowie an verschiedenen Mineralstoffen wie Kalium, Zink, Kalzium und Magnesium. So viel Nährstoff-Power muss sich einfach positiv auf die Gesundheit auswirken: Grapefruits erhöhen beispielsweise das gute gefäßreinigende HDL-Cholesterin, was wiederum mit einem verminderten Risiko für Hirnschlag und Herz-Kreislauferkrankungen einhergeht. Verantwortlich für diese Effekte sind bioaktive Bitterstoffe wie die beiden Flavonoide Hesperidin und Naringin. Weiterhin verhindern Grapefruits die Blutgerinnselbildung, wirken antioxidativ, erweitern die Blutgefäße und senken den Blutzuckerspiegel. Kein Wunder also, dass die bitteren Früchtchen das Herzkreislauf-System so richtig aufpeppen. Aber nicht nur das: Wer eine halbe Grapefruit vor der Mahlzeit isst, verschafft sich eindeutig Vorteile auf der Waage. In einer Studie konnten nämlich Grapefruit-Testesser deutlich mehr Gewicht verlieren als ihre Kontrahenten in der „bitterarmen“ Vergleichsgruppe.

Alles schön gut – wenn es da nicht noch die bittere, „dunkle“ Seite der Grapefruit gäbe. In den vergangenen 10 Jahren wurde die rosa-orange Frucht auch als „Arzneimittelalptraum“ bezeichnet. Inhaltsstoffe in der Grapefruit sind nämlich in der Lage die Wirkung verschiedener Medikamente zu verstärken oder ihren Abbau zu verhindern, was schwere gesundheitliche Konsequenzen haben kann. Für Menschen, die Medikamente einnehmen, ist es daher ratsam auf den Genuss von Grapefruits oder Grapefruitsaft zu verzichten.

Linsen-Grapefruit-Salat mit Ziegengouda.

  • 125 g Puy-Linsen.
  • 250 ml Gemüsebrühe
  • 200 g Rucola
  • 1 rosa Grapefruit
  • 150 g Ziegenmilch-Gouda
  • 1⁄2 Bund Schnittlauch
  • 2 EL Nussöl
  • 1–2 EL Zitronensaft
  • Nach Geschmack Salz und weißer Pfeffer

Die Linsen in der Gemüsebrühe etwa 25 Minuten garen. In der Brühe erkalten lassen, dann erst abgießen und die Kochflüssigkeit auffangen. Den Rucola verlesen, waschen und trockenschleudern. Grobe Stiele abzwicken, große Blätter in mundgerechte Stücke zupfen. Die Grapefruit schälen und das Fruchtfleisch aus den Segmenten lösen (filetieren), dabei den Fruchtsaft auffangen. Die Grapefruitfilets nach Belieben etwas kleiner schneiden. Den Gouda in kleine Würfel schneiden. Den Schnittlauch waschen, trockenschütteln und in 3–4 cm lange Röllchen schneiden. Die aufgefangene Linsenbrühe mit dem Grapefruitsaft, Nussöl und Zitronensaft zu einem Dressing verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Linsen, Rucola, Grapefruit, Käse und Schnittlauch locker miteinander mischen, das Dressing untermengen. Den Linsen-Rucola-Salat sofort servieren.

Dieses Rezept stammt aus: Das große LOGI-Kochbuch von Franca Mangiameli, systemed-Verlag.

Literatur:

  • Fujioka, K. et al.: The effects of grapefruit on weight and insulin resistance: relationship tot he metabolic syndrom. J Med Food 9(1); Seite 49-54, 2006
  • Owira, MO., Ojewole, JA: The grapefruit: an old wine in a new glass? Metabolic and cardiovascular perspectives. Card J Africa 21(5), Seite280-285, 2010





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