17.04.2018

Spargel: Königliches Gemüse mit vielfältigen Eigenschaften

von Franca Mangiameli 

Klopft der Frühling an, lässt auch der Spargel nicht mehr lange auf sich warten. Dieses königliche Gemüse, auch essbares Elfenbein bezeichnet, ist nicht nur wegen seines delikaten Geschmacks und seiner figurfreundlichen Eigenschaften beliebt, sondern wird auch hinsichtlich seiner positiven Effekte auf die Gesundheit schon seit Jahrhunderten geschätzt. Obwohl der Spargel gerade mal 18 Kilokalorien pro 100 Gramm liefert, ist er reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Mit einer Portion von 500 Gramm frischen Spargel decken Sie bereits Ihren Vitamin C Bedarf und nehmen etwa so viel Kalzium auf wie mit 125 ml Milch. Weiterhin strotzt Spargel nur so vor Folsäure, Vitamin E, Kalium und Magnesium. Sein hoher Wassergehalt von 94 Prozent macht aus den weißen und grünen Stangen ein kalorienarmes Lebensmittel, das durch seinen relativ hohen Ballaststoff- sowie Eiweißgehalt länger im Magen verweilt und damit lange satt macht. Darüber hinaus stabilisiert er den Blutzucker, wodurch er Heißhungerattacken vorbeugt. Selbst Low-Carb-Liebhaber müssen auf den Genuss von Kartoffeln zum Spargel nicht gänzlich verzichten. Das Stangengemüse ist in der Lage die Verdauung von Stärke zu hemmen, wodurch ein Teil unverdaut ausgeschieden wird. Und wenn Sie dann noch die Kartoffeln abgekühlt verzehren, sparen Sie noch mehr Kohlenhydrate ein. Durch den Erkaltungsprozess wird nämlich ein Teil der Stärke resistent und somit unverdaulich. Spargel macht nicht nur schlank und satt, sondern bringt auch Ihre Verdauung auf Touren, indem er den guten Darmbakterien das notwendige Futter für eine gesunde Darmflora liefert. Sekundäre Pflanzenstoffe wirken darüber hinaus cholesterinsenkend, zellschützend, immunstärkend und entzündungshemmend. Spargel besitzt weiterhin einen antidiabetischen-Effekt: er senkt nämlich den Blutzuckerspiegel –all das zumindest im Tierversuch. Ferner wirken Kalium und Asparaginsäure im Spargel harntreibend, reinigend und sogar gegen den gemeinen Kater. Wenn Sie also zu tief ins Bierglas geschaut haben und lästige Kopfschmerzen am Folgetag vermeiden wollen, dann rate ich Ihnen Spargel zu essen. Dieser ist nämlich in der Lage die Aktivität alkoholabbauender Enzyme erhöhen. Bei all diesen positiven Eigenschaften ist es nicht verwunderlich, dass der Asparagus officinalis, so seine lateinische Bezeichnung, bereits von Hippokrates de Kos im Jahre 450 v Chr. als Heilmittel bezeichnete wurde. 
Nun aber zur Schattenseite dieses begehrten Gemüses, die sich bei den meisten von uns erst beim folgenden Toilettengang nach Spargelgenuss bemerkbar macht: ich spreche vom typischen schwefeligen Uringeruch, der uns ein ziemliches Naserümpfen bereitet! Zunächst aber die gute Nachricht: der charakteristische Spargel-Uringeruch ist nichts Schlimmes. Eine ältere Theorie besagt, dass alle Menschen das charakteristische Aroma nach dem Spargelessen auf der Toilette verströmen, nur nicht alle die Fähigkeit besitzen diesen unangenehmen Duft auch wahrzunehmen. Gemäß einer anderen Hypothese sind nur 40 Prozent der Menschen genetisch mit einem Enzym ausgestattet, mit dem sie den Aromastoff „Asparagusinsäure“ in geruchsintensive schwefelhaltige Verbindungen zersetzen und anschließend mit dem Urin ausscheiden können. Schenken wir der allerneusten Studie Glauben, so ist wohl an beiden Hypothesen etwas dran. 
Wie auch immer - genießen Sie die Spargelsaison, egal ob grün oder weiß – Spargel ist vielseitig einsetzbar: als Salat, mit Sauce Hollaindaise, gebraten zum Steak oder wärmend als Suppe. 






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